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Gedenken an den Gräbern der Cassino-Kämpfer

Volksbund legt Kränze auf den Friedhöfen der Alliierten nieder

Am 18. Mai jährt sich zum 80. Mal das Ende der Cassino-Schlachten. Bei den Kämpfen um das Kloster Montecassino südlich von  Rom starben zwischen Januar und Mai 1944 mehr als 75.000 Soldaten vieler Nationen. Daran erinnert der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. heute im Auftrag der Bundesrepublik mit einer großen Gedenkveranstaltung. Am Vortag erinnert eine Delegation des Volksbundes traditionell an alle Opfer auf fünf Friedhöfen und an Erinnerungsorten.
 

Da sind Garry und Jerry, Veteranen und Dudelsackspieler aus Irland. Da ist die freundliche Leiterin des polnischen Museums auf dem Monte Cassino. Und da ist Graham, Leiter des Musikkorps der neuseeländischen Streitkräfte. Ihre Länder kämpften im Zweiten Weltkrieg Seite an Seite gegen das nationalsozialistische Deutschland.

In den Cassino-Schlachten standen Alliierte aus Großbritannien (und Freiwillige aus Irland), den USA, Neuseeland, Australien, Kanada, französische Kolonialtruppen und Polen der „Anders-Armee” der Wehrmacht gegenüber. Heute sind sie Teile einer Wertegemeinschaft und der NATO.
 

Optimismus trotz vieler Krisen

Von dieser Gemeinschaft sprach der Bürgermeister der Gemeinde Montelungo, Antonio Verdone. Er begrüßte Hartmut Tölle vom Bundesvorstand des Volksbundes und die kleine Delegation auf dem italienischen Militärfriedhof hoch in den Bergen von Montelungo: „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, gemeinsam der Opfer des Krieges zu gedenken.“

Tölle dankte für den herzlichen Empfang und zeigte sich optimistisch, dass es gelingen kann, die Krisen der Gegenwart gemeinsam zu überwinden. Beide legten Kränze für die knapp 1.000 Italiener nieder, die auf dieser Anlage ihre letzte Ruhe gefunden haben.
 

„Glocke des Friedens“ am Rapido

Sechs Soldatenfriedhöfe gibt es im Raum Cassino. Zum Auftakt hatte die deutsche Delegation auf der französischen Kriegsgräberstätte in Venafro einen Kranz niedergelegt. Es waren überwiegend Soldaten der Kolonialtruppen aus Marokko und Algerien, die im Raum Cassino gekämpft hatten.

Eine weitere Station der Delegationsfahrt war die „Bell of Peace”, die Glocke des Friedens. Dieses Mahnmal steht seit 2008 am Ufer des Gari, der wegen seiner hohen Fließgeschwindigkeit von den Alliierten „rapido river“ getauft worden war. Mit ihrem täglichen Schlagen erinnert die mächtige Glocke an die hunderte Opfer, die vor allem auf Seiten der US-Army zu beklagen waren, um an dem verminten und hart umkämpften Fluss einen Brückenkopf zu bilden.

Deutsch-polnische Begegnung

Nach der Kranzniederlegung auf dem herrlich gelegenen Commonwealth-Friedhof endete das Gedenken unterhalb der Abtei auf dem Monte Cassino. Hier, am Hang der „Höhe 593“, sind auf dem „Cimitero militare polacco“ 1.072 polnische Soldaten begraben. Sie starben beim Sturm auf die zerbombte  Benediktinerabtei, die nach alliierten Luftangriffen von deutschen Fallschirmjägern zu einer Festung ausgebaut worden war.

Die Leiterin des Memorial-Museums für das 2. polnische Korps bedankte sich bei Hartmut Tölle für die Kranzniederlegung. Sie kündigte an, dass die polnische Botschafterin am Wochenende auch auf der deutschen Kriegsgräberstätte Cassino einen Kranz niederlegen wird. Dort findet heute die Gedenkveranstaltung statt, für die der Volksbund verantwortlich zeichnet.

Musik als Zeichen der Versöhnung

Wenn auf dem deutschen Soldatenfriedhof die irischen Dudelsackspieler zum Auftakt blasen und das Musikkorps der neuseeländischen Streitkräfte – das für die Veranstaltungen in Cassino um die halbe Welt geflogen ist und schon für die Queen gespielt hat – das „Il Silenzio“ intoniert, dann werden das auch hörbare Signale der Versöhnung zwischen ehemaligen Feinden sein, die längst Freunde und Verbündete geworden sind.
 

Ausstellung 2022 eröffnet

Vor zwei Jahren hatte der Volksbund eine neue Dauerausstellung auf der deutschen Kriegsgräberstätte eröffnet: Lebendig erzählte Geschichte rund um den Monte Cassino.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein, der dringend auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen ist. Im Auftrag der Bundesregierung sucht und birgt er Kriegstote im Ausland, bestattet sie würdig und pflegt ihre Gräber in 46 Ländern. Er betreut Angehörige und erreicht mit seinen Jugend- und Bildungsangeboten jährlich mehr als 30.000 junge Menschen.

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Harald John Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit